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Sommertörn 2008

Zeitraum: 1 Woche im Mai 2008

Die Yacht: Aaltje, 9,50 m Länge OK, Durchfahrtshöhe < 2,50m, 2 - (4) Personen

Charter:  Yachtcharter Sneek

Am 31. Mai begann unser diesjähriger Sommertörn in Friesland mit Yachtcharter Sneek. Wieder einmal hatten wir für eine Woche die Aaltje gebucht, eine sehr gute 9,50m-Jacht für zwei Personen. Nachdem wir unsere Sachen im Schiff verstaut hatten, erhielten wir unsere technische Einweisung von Sytze Kooi. Er meinte lächelnd, wir würden das Schiff beinahe besser kennen als er, was wir auch fast geglaubt hätten! Wir legten gegen 11.00 Uhr ab.

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Zunächst folgten wir dem Routenvorschlag “Zuidroute”, der uns über den Houkesloot mitten durch Sneek führte. Wir konnten die drei beweglichen Brücken ohne nennenswerte Wartezeiten durchfahren und passierten das Wassertor in Richtung Ijlst. Dort warteten wir wegen der Mittagspause etwa 30 Minuten auf die Bedienung der Brücke. Weiter folgten wir der Route nach Süden, denn unser Tagesziel hieß Sloten, die kleinste der friesischem Elfsteden. In Woudsend nach der Passage der dortigen Brücke hörten wir im Vorbeifahren einer Gesangsgruppe zu, die sich vor der Sägemühle postiert hatte und friesische Lieder zum Besten gab. Durchs Slotermeer und Slotergat gelangten wir zum Jachthafen Lemsterpoort. Nachdem wir dort festgemacht hatten, bummelten wir noch ein wenig durch das schöne Städtchen. Das Wetter war zwar ziemlich windig, aber sehr mild.

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Am Sonntag wollten wir nach Kuinre, also weiter nach Süden. Das Wetter wurde zunehmend warm. Nachdem wir das Brande Meer und Tjeukemeer durchfahren hatten, passierten wir Echtenerbrug, das Tor nach Overijssel. Nach einer Weile bogen wir nach rechts in “De Kuunder of De Tsjonger” ab. Da die Brücken dort immer schmaler und die Durchfahrtshöhen niedriger wurden, sahen wir kaum noch andere Jachten. Wir fuhren die ganze Strecke mit niedrigster Drehzahl, da diese Passage ein Genuss ist. Vor der Schleuse in Kuinre mussten wir eine Viertelstunde warten, es war 12.45 Uhr.

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Bemerkenswert ist die nierenförmige Schleusenwand, also ein bischen aufgepasst beim Einfahren und Schleusen. Nachdem wir gegessen und uns in Kuinre umgeschaut hatten, beschlossen wir, auf der Linde weiterzufahren. Wir hatten auf der Karte einen vielversprechenden Marrekrite-Anleger entdeckt. Das sind gepflegte Anlegeplätze in der Natur. Das Wetter war mittlerweile schön und sehr warm und so konnten wir die Natur geniessen und machten Pläne für den nächsten Tag.

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Der Montag präsentierte sich sonnig und heiß. Wir hatten bei dem herrlichen Wetter nicht einmal Lust auf ein ausgiebiges Frühstück, sondern fuhren zeitig los. Unser Weg führte uns von der Linde aus nach Ossenzijl, von dort durch die Kalenbergergracht, die Heuvengracht in Richtung Giethoornsemeer. Einen besonders schönen Anblick bietet die Durchfahrt der Kalenbergergracht mit den “Zwergenhäuschen” und deren gepflegten Gärten. In Richtung Beuklaker Wijde fahrend beschlossen wir, von der Südroute abzuweichen und nach Giethoorn, dem Venedig der Niederlande zu fahren. Der Weg ist das Ziel und an diesem herrlichen Tag war an Anhalten nicht zu denken. Also tuckerten wir nach Steenwijk weiter, wo wir um 15.00 Uhr im Passantenhaven festmachten. Wir frischten in der Stadt unsere Vorräte auf, hatten aber dann keine Lust, zwischen den Häusern im Hafen zu übernachten. Wir dachten an den schönen, warmen Vorabend an der Linde und steuerten durch den Kanaal Steenwijk - Ossenzijl das gestrige Ziel noch einmal an, nachdem wir an der Hafeneinfahrt von Steenwijk Frischwasser aufgefüllt hatten. Während des ganzen Tages fiel uns auf, daß die Brücken automatisch bedient werden und das Bruggeld entfällt. Wir kamen um 18.00 Uhr wieder dort an, wo wir am Morgen losgefahren waren. Allerdings vergassen wir im Eifer des heissen Gefechts, den Mast vor der letzten Brücke zu legen und das sollte uns die ersten 200,- Euro Kaution kosten, denn die Beleuchtung war hinüber.
So verabredeten wir uns für den nächsten Tag in Joure mit Sytze Kooi, der den Mast zum Richten abholen wollte.

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Am nächsten Morgen war die Luft angenehm kühl. Das Tagesziel war diesmal zwangsläufig ... Joure. Wir wollten Sytze Kooi den beschädigten Mast übergeben. Die Tour führte über De Leende, die Mr. H.P.Linthorst Homansluis Richtung Echtenerbrug. Auf der Jonkers-of Heloma-vaort erwischte uns ein schweres Gewitter, dessen Widrigkeiten wir durch Echtenerbrug, dem Tjeukemeer bis fast nach Langweer ausgesetzt waren. Das Spiel der Blitze und Wolken war atemberaubend schön, obwohl man natürlich kaum mehr Bojen oder sonstwas auf den Seen erkennt. Im Langweerer Wielen beruhigte sich das Wetter und nachdem wir in Joure festgemacht hatten, gab es ein freudiges Wiedersehen mit Irenje. Wir bummelten durch den gemütlichen Flecken und erlebten einen sonnigen Abend im Hafen und alles war wieder gut, denn beim dicken Koch in der Oranjerji gibt´s super leckeres Essen!

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Am Mittwoch kauften wir morgens ein und verließen, nachdem wir im VVV kostenlos die Wettervohersage ausgedruckt bekamen, gegen Mittag den Hafen von Joure in Richtung Princenhof, ein herrliches Moorgebiet Richtung Norden. Die Route führte uns über den Noorder Oudeweg, das Sneeker Meer durch den Prinses-Margriet Kanaal durch Grou. Wir bogen ab in den Driehuistersloot, Graft, Geeuw und landeten im Bleipet. Das ist der südliche Teil des Princenhofs und wir legten an einem Marrekrite-Platz an, den wir schön vom letzten Jahr kannten.

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Erholung pur, wir erlebten einen herrlichen Tag im Princenhof. Die Seele baumeln lassen, die Sonne genießen, ein perfekter Tag in der Natur.
Und wenn dann der Strom knapp oder das Duschwasser kalt wird? Mein Gott, dann lassen wir halt mal eine Stunde den Diesel brummen und verbrennen drei Liter Kraftstoff und es ist alles wieder gut.

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Wir ließen den Freitag langsam angehen und fuhren gemütlich nach Sneek zurück, um die Aaltje in den Zustand zurückzubringen, in dem wir sie übernommen hatten. Und noch bevor wir die Heimreise nach Kassel antraten, hatten die fleißigen Techniker rund um Sytze Kooi auch den reparierten Mast wieder montiert und die Elektrik angeschlossen.

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